Sonntag, 17. Mai 2009

Vestas unfreiwilliges Abenteuer

Dieser Bericht ist von Karina Krieger, vielen Dank dafür!


VESTA´s unfreiwilliges Abenteuer
-wie ein Reh im Wald-



Ein Tag wie immer 29.04.09 Mittwoch, ich hatte Arbeitswoche deswegen ging Peter mit den Windspielen spazieren und entschied sich alle mitzunehmen die mit wollten, also 9 Windspielen.
12:00 Uhr kam er zurück - "Vesta ist weg!" Alle Hunde abgeladen und wieder zurück zu Peters üblichen Parkplatz wo er oft geht. (Feldweg Richtung Amenau)


12:30 wo ich nach Arbeit losfahren muss, kam er zurück, ich hätte es wohl auch getan,(zur Arbeit gefahren) wenn nicht unsere Zweitauto kaputt wäre, so hatte aber Peter kein Auto und Tim in Bagage. Ich rufe erst in der Arbeit an, aber erwische keinen, dann fuhr ich auch los suchend nach Vesta, ich bin den ganzen Weg abgelaufen und habe gerufen und gepfiffen.
Zurück, nach Hause Arbeit angerufen und Urlaub genommen wieder zum Platz diesmal aber einfach im Auto gewartet, stundenlang, Hörbuch dabei um Unruhe und Wartezeit zu verkürzen, aber.......keine Vesta.

Peter erzählte mir wie es abgelaufen ist.
Vesta hatte sich auf irgendeinem Grund sich abgesondert vielleicht Mäuse gejagt und Peter aus der Sicht verloren, da war sie noch vernünftig und ist dann zurück zum Auto und hat dort gewartet. Alles schön und gut wenn nicht eine Frau mit einem großem Labradorrüde vorbeigeradelt wäre, der natürlich ganz entzückt mit Vesta spielen wollte. Vesta hat aber Riesenangst vor großen Hunden. Sie ist in Charakter etwas innerlich nervös, sie ist halt eine Huhn.
Erst ist sie dann im Panik rundum Auto gelaufen und Richtung Hauptstraße die nicht weit weg ist, gelaufen aber noch geblieben. Die Frau ist wohlmeinend zurück zu Peter und hat ihm Bescheid gegeben dann wieder am Auto vorbei gefahren, da wollte wohl Vesta zurück zum Auto aber wo der Labradorrüde nochmal kam, hat sie voll Panik geschoben und ist dann den ganzen Weg Richtung Dorf auf der Hauptstrasse gelaufen.




Nun nach Stunden beim Parkplatz warten, alle Strassen rundum noch abgefahren bin ich zurück nach Hause gefahren, dachte jemand hat sie vielleicht doch schon eingefangen und muss nur jetzt auf einen Anruf warten. Es regnet in Strömen.
Peter ist ein Stunde später nochmal hoch aber nichts.



19:oo Uhr ich dachte ich fahre nochmal hoch und gucke den Grabenrand ab das sie nicht tot oder schwer verletzt dort liegt, sieht man ja eben nicht vom Auto aus, so stelle ich das Auto am Dorfrand ab und laufe den Hauptstraßenrand entlang und suche, komme wieder zur Abbiegung bei den Feldwegen und JAAAA da läuft sie ganz nass und unglücklich mit Kopf hängend, vor ein weißes Auto mit einer Frau drin.
Ich rufe und pfeife ganz laut, sie reist der Kopf hoch wie ein Reh und was macht sie.....sie schert auf dem Acker raus und läuft weg von mir, über Acker in Panik, ich schreie und laufe ihr nach über den Acker der leichte Steigung hat, ich bin völlig aus die Puste, ich habe keine Chance, und Vesta ist wieder weg, hoch auf der Landstraße.....
Die Frau erklärt sie ist auf ein Feldweg abgebogen auf die andere Seite der Hauptstraße. Ich laufe nach.




Die Frau ist dann etwas weiter unten reingefahren wo man wieder mit Auto fahren kann und hoch zum Waldrand und weiter oben hin, ich laufe suchend weiter, rufend und pfeifend (ich habe Hundepfeife, sie sind darauf trainiert und Hunde können es km-weit hören.). Nun kommt die Frau zurück und erklärte: Vesta steht oben auf den Waldrandkreuzung, dort wo ich fast immer parke und mit den Windspielen gehe! Endlich Hoffnung dass sie dort jetzt bleibt, rufe auch Peter an. Peter schmeißt Tim rüber zum Nachbarn (Ich Danke Euch!!!!) und kommt angedampft auf dem Fahrrad. Ich bin nicht schnell genug um ein schnelles Windspiel einzuholen und erwischen. Es geht hier um ein sehr großes waldreiches und feldreiches Gelände.
Armer Peter ist auch schwer erkältet und hustet schlimm. Wir treffen uns dort oben aber immer noch keine Vesta. Es ist wie einen Schatten zu jagen.
Aber von hier aus müsste sie eigentlich nach Hause finden, ich bin mehrmals diesen Weg ohne Auto hoch gelaufen.
Es ist jetzt finster und schwarz draußen und wir fahren nach Hause.
Wir lassen unser Hoftüre offen stehen und es gibt im Hof auch ein gemütliche Hundehaus wo sie reingehen kann falls sie kommt.
Ich kann natürlich nicht schlafen, lauf mitten im Nacht raus und gucke nach in der Hütte, aber keine Vesta.





So ich kriege natürlich keinen Schlaf sondern steh auf dusche und geh mit den Windspielen sofort los, sobald es hell genug ist, um den Weg abzulaufen wo ich meistens gehe, ich nehme ein altes Körbchen mit, stell es hin auf den Parkplatz und lasse auch das Auto voll offen stehen so das sie reinspringen kann falls sie vorbeikommt. Ich hoffe auch dass unsere anderen Windspiele sie beruhigen und noch dazu sie erreichen können wenn sie wieder abhauen will. Eindeutig ist ja ,dass sie so verschrocken ist, dass sie auf nichts mehr hört und eine Nacht alleine im Wald hat es bestimmt nicht besser gemacht.
Ich drehe meine Runde, ich bin auch ziemlich sicher dass ich einmal ihren Kopf hochschnellen auf einem Wildacker gesehen habe aber es geht so schnell dass es auch wiederum ein Hase hätte sein können. Jedenfalls hört sie nicht auf die Lockrufe.
Fahre heim, bringe Tim zum Kindergarten, dann wieder los um überall zu suchen.
Falls wir vorher nicht im Münster bekannt waren, so sind wir es jetzt, überall jeden angehalten, angesprochen und Visitenkarten verteilt.
Dann musste ich los zur Arbeit, ich hatte versprochen zu kommen.
Wohl da fast vergehend vor Kummer und jedesmal wo mein Arbeitskollege fragte wie es mir geht, bin ich von Tränen geplatzt. Mein Chef kommt rüber und fragt auch nach wie es aussieht, ich bestehe nur aus Rotz und Tränen, sie spritzen wie die Figuren in einem Comicheft....
Er schickte mich nach Hause. (Ich danke Euch vom Herzen, nicht jeder der keinen Hund hat versteht wie man sich fühlt wenn ein Hund verloren geht. Ihr habt das Herz an der rechten Stelle!!! Danke!!!)

Wohl heimgekommen, Die suche geht weiter und wir kriegen auch jetzt Meldungen von Leute die Vesta gesehen haben, hier und dort und wir suchen hier und dort, immer sofort aber immer zu spät, keine Vesta zu sehen, nichts weit und breit, sie ist überall und nirgendwo. Wir merken aber, sie läuft zwischen zwei Standorten, wo wir immer parken, durch Wald, Waldwege und Waldrand.
Meine Schwiegereltern sind auch bei uns und suchen auch. (Ihr seid die BESTEN!). Nachbar Josef sucht auch! Ich habe tolle Nachbarn! Mir kommen die Tränen vor Dankbarkeit wenn ich denke wie hilfsbereit und tolerant sie immer sind.

Bei Dämmerung fahre ich hoch und stelle eine Hundebox hin mit warmen Decken drin. Streue Frolic rundum, sie riechen stark und sind Leckerlies für unsere Windspiele. Ich will keinen grossen Essenstopf (auch wenn Vesta jetzt sehr sehr hungrig und erschöpft sein muss)hinstellen es würde wahrscheinlich nur falsche Raubtiere anlocken.
Ich habe auch was gemacht, ein Trick von Jäger und Bauern mitgekriegt, wenn sie Raubtiere und unwillkommene Ackergäste vertreiben wollen gehen sie rundum den Viehplatz oder Acker und pinkeln so wie Hunde markieren. Es hilft, der starke Menschenduft schreckt wilde Tier ab. Und bei Vesta würde es ein doppelt positiven Effekt haben, ich bin ihr Alphatier und Frauchen, wo ihre Meute und Revier ist, wird markiert und riecht für einen Hund wie "Zuhause" Also habe ich auch rundum die Box markiert, also Pippi gemacht (es ist ein bisschen peinlich zu erzählen aber ich glaube es kann ein große Hilfe sein, für andere denen die Hunde verloren gehen) Hunde sind Riechtiere. Und dieser Duft würde sie zum Platz locken, besser als jedes Rufen und Pfeifen und noch dazu ein beruhigende Wirkung auf Vesta haben.


Ich weiß schon das Füchse sich zweimal überlegen ob sie einen Hund anfallen aber wenn sie merken dass der Hund völlig erschöpft ist, klein und wehrlos, ist Vesta chancenlos. Und dort wo ich stehe gibt es auch in der Nähe einen großen besetzten Fuchsbau, vermutlich auch mit Dachsen besetzt.
Es wird wieder langsam dunkel, letzte Meldung, es ist schon rabenschwarz draußen aber Schwiegerpapa und Peter haben das Zweitauto repariert und wir fahren beiden sofort los. Es hat beide Tage geregnet und die Waldwegen sind rutschig.
Ich fahre einen unbekannten recht gut aussehenden Seitenweg vom Waldrand ab, Vesta ist natürlich nirgendwo mehr zu sehen obwohl die Leute sie am Waldrand wieder gesichtet haben. Peter ruft an und ich sage ich fahre jetzt zurück es gibt nichts zu sehen und man kann nicht mehr die Hand vor die Augen sehen, muss nur drehen.... weiss dass ich aufpassen muss weil es eben alles nass und glatt ist aber ich finde, einen kleinen Nebenweg und will dort reinfahren und rückwärts drehen.....
die Räder drehen durch......ich stehe im Nirgendwo, mitten im Wald, kein Mensch weiß genau wo ich bin, ADAC nimmt den vollen Preis wenn Du Offroad fährst, es kann nicht schwärzer werden als es ist, mein Herz schlägt voll hoch bis in den Kopf.
Karina, keine Panik, bloß keine Nerven verlieren, rangiere dein Auto anders, es geht durch, nochmal anders, es geht durch, ich fahre mit hohem Risiko noch ein Stück rein, gebe voll Gas, zurück und versuche nicht durchzudrehen, und die Räder finden tatsächlich Festigung. Ich komme wieder auf normalen Weg hoch aber die Räder sind voll von aalgllattem Lehm so das dass Auto auf dem normalen Weg weiter rutscht, ich kriege schlenkernd wieder festen Grund unter die Räder. Mir ist der kalte Schweiß ausgebrochen, ich bin fertig mit den Nerven, ich fahre weiter und finde Gott sei Dank eine kleine T-Kreuzung wo ich sauber wenden kann.

Ich bin fix und fertig und gehe ins Bett. Peter ist noch auf.
Ich schlafe und Peter kommt hoch und ein Windspiel huscht unter die Decke, nichts ungewöhnliches bei uns, es schlafen fast immer ein oder zwei mit im Bett.
Karina, sagt Peter, -guck nochmal! Ich guck nach, da liegt ein mit Lehm verschmierter kleiner Hund mit grossen feuchten Augen, riecht nach Lehm und Acker.......Es ist VESTA!!! Ich bin so glücklich, sie ist da! Mein HUHN, mein dummer Hund, mein Liebling!

Peter ist nochmal hoch zur Box 1:00 Uhr nachts und hat in der Box nochmal nachgeschaut und da lag sie unter der Decke in der Box.
Ich konnte diese Nacht auch nicht mehr schlafen vor lauter Glück.
Zwei Tage und eine Nacht war sie jetzt unterwegs, bisschen dünner aber nicht viel, Pfoten-ballen, ja klar, etwas verschlissen und ja sie hatte Muskelkater ohne Ende, genau wie ich auch, konnte sie sich kaum mehr bewegen aber sonst alles wirklich OK. Es war noch alles dran und nichts was ein bisschen Essen und guter Schlaf wieder gut machen konnte! :o)

Ich DANKE allen die uns geholfen habt mit Tipps und Tat!!!!

Liebe Grüsse
Karina, Peter & VESTA

1 Kommentare:

  1. Hallo Dorothe, liebe Windibesitzer.

    Bei Vesta muss es wohl in den Genen liegen, die sie auch weitergibt J. Ich hatte ein ähnliches Erlebnis letztes Jahr im Sommer mit meiner über alles geliebten und unvergesslichen Vesta- Tochter Shelby, hoch in den Bergen. Dort machte sie einen unschöne Begegnung mit einem Elektrozaun. Auch wir haben sie ewig gesucht, am nächsten Morgen dann –mit Unterstützung einer Freundin und ihrem Schäferhund - aber am selben Platz – hundemüde und verdreckt wiedergefunden. Mit Freude kam sie um die Ecke aus ein paar Büschen gebogen, als sie uns rufen gehört hat. Auch bei uns stand zuhause Tür und Tor offen, damit sie in der Nacht reinkommt, denn sie kannte den Weg den wir von zu Hause aus schon so oft gegangen sind, und ich kann die Verzweiflung von Karina nachvollziehen. Geschlafen haben wir damals auch nicht viel. Auch bei uns waren alle sehr hilfsbereit, und die Freude war groß, als sie wieder da war. Ich hätte mir gerne von Shelby erzählen lassen, was sie denn so alles erlebt hat….

    Ich kann mich nur Karinas Rat anschließen. Dort wo das Spielchen verloren geht entweder „einfach“ warten (stundenlang), und vorallem nicht hysterisch nach seinem Hund rufen – warum soll der auch kommen, wenn Frauchen in Panik ist.. oder nach ein paar Stunden wieder hingehen, bzw. dort eine Box oder einen Korb aufstellen und die immer wieder kontrollieren. Beim Suchen am besten einen Hundefreund mitnehmen. Auch wenn der Ausreißer aus was für Gründen immer sich vor seinem Herrchen erschreckt hat – der Hundefreund ist immer noch der zum Spielen und Toben…

    Da kann ich so aus meiner Erfahrung mitteilen. Auch wenn es leichter gesagt als getan ist – Ruhe bewahren und beharrlich sein. Natürlich ist es „einfacher“ wenn der Hund im Wald oder freien Feld oder am Berg verloren geht. In der Stadt schaut das ganz anders aus…

    Ines Massimo

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