Mittwoch, 20. Mai 2009

Working Windspiel Teil I

Vielen Lieben Dank an Isa & Dark Legend´s Nike für diese tolle Anleitung!
Ich freu mich schon auf weitere Teile.


Das „Working-Windspiel“

Da Klein-Nike in einen Podenco-Haushalt gezogen ist, in dem viiiel
Nasenarbeit und Apportieren an der Tagesordnung steht, musste auch das
Windspielchen apportieren lernen.
Wider erwarten hat sie so nen Spaß daran entwickelt, dass sie mittlerweile
den Podi fast schon in den Schatten stellt.
Frei-Verloren-Suche, „Such-Verloren“-Zurückschicken, Dummy-Schleppen –
Nike wird zum Working-Dog :-)



Für Interessierte geb ich hier mal einen kurzen Abriss für eine vielleicht nicht ganz
so gewöhnliche Windspiel-Beschäftigung!

Dummyarbeit
Die Dummyarbeit setzt sich aus insgesamt 3 Teilen zusammen:
Das Markieren (Hund sieht Dummy fliegen, muss sich die Fallstelle merken und
bringt auf Kommando den Dummy zurück), das Einweisen (Hund weiß nicht wo
Dummy liegt und wird von Mensch in ein bestimmtes Gebiet geschickt um dort zu
suchen und zu bringen) und der Verlorensuche (Mensch und Hund wissen beide
nicht wo der Dummy liegt, Hund muss auf begrenztem Gebiet selbstständig den
Dummy finden).
Der Hund lernt durch diese vsch. Übungen sowohl Konzentration, die sogenannte
Steadyness (Ruhe) und vor allem aber Teamwork mit seinem Menschen!
Das Apportieren bedient viele Aspekte der Jagdsequenzen:
Vom Orientieren – Jagen/Hetzen – Packen bis Totschütteln wird alles kontrolliert
geboten.
Bevor es soweit ist muss der Hund jedoch erst einmal Interesse am Dummy
entwickeln. Die meisten Retriever-Rassen zeigen rassebedingt schon eine hohe
Motivation, der O-Ton der Windhundhalter ist da hingegen meist nur: „Mein Hund
rennt 2x nem Stock hinterher, das 3. mal soll ich ihn selber holen“ - was aber
nur daran liegt, dass ein Hund erstmal lernen muss was er tun muss und dieses
Verhalten gefestigt werden muss. Denn was gibt’s später schöneres als ein paar
hundert Meter weiter einen Dummy auf ner Sandfläche etc. auszulegen und seinen
Hund loszuschicken um zu sehen wie er sandspritzend in einer Staubwolke gen
Dummy hetzt ?!

Wie immer führen viele viele Wege nach Rom, bei Windhunden hab ich die
Erfahrung gemacht, dass es so meist am besten klappt:

Lernziel 1: Hund findet Dummy interessant
Man nehme einen Futterdummy (kann auch ein weiches Schlampermäppchen sein
wo man Trockenfutter, Leckerlies etc. rein tut). Die ersten Tage bekommt der
Hund sein Futter nicht mehr aus dem Napf, sondern nur aus diesem Dummy, der
statt dem Napf geöffnet an der Stelle liegt. So lernt er schonmal das Ding kennen
und der Dummy riecht nach dem gewohnten Futter. Dann wird nicht mehr drinnen
gefüttert, sondern immer mal hier und da draußen während dem Spaziergang
gibt’s ein „Maulvoll“ aus dem Dummy.

Lernziel 2: Hund nimmt Dummy ins Maul
Dann geht man dazu über mit dem Dummy zu spielen, sprich ihn an eine Leine
o.ä. Zu binden und ähnlich wie bei Katzen über den Boden ziehen und Hund
hinterherspringen zu lassen. Sobald er ihn im Maul hat wird gelobt und er darf
ein „Maulvoll“ nehmen. Die Leine wird immer länger, das Spiel bleibt das gleiche
– sobald Hund den Dummy packt wird gelobt und es gibt ein „Maulvoll“ Futter
aus dem Inneren. Im nächsten Schritt wird ein Kommando eingeführt, man wirft
den Dummy also mit Leine aus – Hund bekommt sein Kommando beim Packen.
Die Leine ist dazu da, den Hund daran zu hindern mit dem Dummy das Weite zu
suchen.
Lernziel 3: Hund bringt Dummy zu Mensch
Jetzt ist schonmal viel erreicht, der Hund ist total begeistert sich auf dieses Hetz-
Ding zu stürzen weils dafür Futter gibt. Viele Hunde bringen den Dummy auch
schon alleine zu ihrem Menschen, wenn dieser ihn samt Leine auswirft und den
Hund anschl. zu sich lockt. Falls Ihr Hund den Dummy unterwegs fallen lässt
ermuntern Sie ihn nochmal in diese Richtung ihn zu holen. Meist reicht das
schon.
Denn durch den Futterdummy lernt er sehr gut, dass er ohne Mensch nicht an
sein Ziel (das Futter im Inneren) kommt.
Ansonsten haben Sie ja noch die Leine in der Hand um den Hund damit in Ihre
Richtung zu locken, nachdem er den Dummy gepackt hat.
Wichtig ist diese Übung in viele kleine Schritte einzuteilen. Gleich den Dummy
wegzuwerfen in der Hoffnung, dass der Hund ihn wieder zurückbringt ist nicht
Sinn der Sache, der Hund muss erstmal eine Bedeutung mit dem Futterbeutel
verknüpfen und viele Windhunde ihre Scheu vor diesem Ding ablegen. Aber
wehe der Bann ist gebrochen ;-)

Sitzt diese Grundlage und der Hund bringt den Dummy sicher (mittlerweile dann
natürlich ohne Leine) kann man wie in der Einleitung beschrieben unheimlich viel
damit experimentieren. Zunächst dehnt man die Apportiergegenstände aus – von
Dummys, über Frisbees, Kuscheltiere, Körbe, Wäsche ... es gibt soviel
Möglichkeiten. Nike trägt z.B. auch Wäsche von der Waschmaschine in den
Wäschekorb (Die ist danach zwar nicht unbedingt sauberer, aber Spaß gehabt
lach), spielt Fußball und auch die Verloren-Suche macht ihr einen Heidenspaß.
Sicherlich sind Windhunde Sichtjäger, aber ist ja egal wie sie suchen –
hauptsache sie finden. Generell ist natürlich zu sagen: ein orange-dreckbespritzer
Dummy wird von ihr länger im Acker gesucht als das gelbe Gummihuhn. Aber sie
findet früher oder später beides!
Dabei beobachtet man folgendes: Zuerst zieht sie ihre Kreise auf Sicht an der
Stelle wo sie meinte, dass der Dummy gefallen ist. Wenn sie dann nicht findet
rennt sie etwas langsamer und sucht intensiver. Wenn sie dann immer noch nicht
findet, dann schaltet sie auf Nase um. Das klappt dann auch im hohen Gestrüpp.


Wir wünschen euch VIEL SPASS !!!

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