Montag, 5. April 2010

Der Hund ist nur ein dummes Tier!??

Ein Artikel von Susi Saparautzki

In den letzten Jahren wurde ich in meinem Bekanntenkreis sehr oft darauf hingewiesen, dass der Hund eh nur ein dummes Tier wäre. Sich ein Kontakt mit Menschen für mich doch sehr viel besser lohnen würde... Ok, da mag ja jeder seine eigene Meinung zu haben. Allerdings sammel ich seit dem fast jeden Beitrag, der genau das Gegenteil beweis, da meine eigenen Beobachtungen für viele zu Subjetkiv sind.
Fast jeder, der enger mit seinem Hund zusammen lebt, erlebt ihn als Persönlichkeit, die ihren eigenen Willen hat und die durchaus Zielgerichtet sein kann.
Vor einigen Jahren ging durch die Presse so ein Intelligenztest, in dem verschieden Hunderassen sich aufreihten. Windhunde sollte demnach die dümmsten Hunde sein...
Ok, ich kann mich jetzt nicht mehr genau erinnern, woran dieser Test dies fest machte. Aber es war schon auffällig, dass die Hunderassen, die für Gebrauchshundesport, als Befehlsempfänger, gezogen waren auffällig gut abschnitten.
Die einzelnen Hunderassen sind über lange Zeiten für eine Aufgabe gezüchtet worden, und haben sich teilweise zu wahren Spezialisten gemausert. Erst seit einer recht kurzen Zeitspanne werden die verschiedensten Hunderassen als Freizeithunde gehalten und müssen sich außerhalb ihrer Spezialisierung orientieren.

Wie aber ist das mit unseren Windspielen?



In der Literatur ist kaum etwas anderes zu finden, als dass sie die Aufgabe hatten, ihren Besitzer zu erfreuen. Im Vergleich zu meinen vorherigen Hunden fällt mir auf, dass mein kleiner Kasper mich viel stärker beobachtet und recht oft voraussieht, was ich vor habe. Aber, was kann es noch?? Sie geht brav an der Leine, kommt immer öfter, wenn ich sie rufe. Weiß wie sie sich mir verständlich macht, um ihre Wünsche durch zu setzten. Sogar sehr deutlich! Aber, eine richtige Aufgabe, die hat sie bei mir nicht. Ich glaube, ich hätte ihr auch nicht wirklich zugetraut, sich auf etwas zu konzentrieren, außer dem "Hasi".
Durch Zufall entdeckte ich dieses Blog Meet Luigi! - und war total begeistert.

Das kleine Windspiel "Luigi" erfüllt eine wichtige Aufgabe, er ist "Medical Alert & Response Assistance Dog" - was bei uns in Deutschland als Signalhund oder Behinderten Begleithund ist.
Hier in Deutschland gibt es noch sehr wenige Hunde, die so eingesetzt werden. In der Regel werden Rassen, wie der Golden Retriever dazu genutzt.

Luigi lebt mit seinem Frauchen in Melbourne, Australien. Er wurde auch von ihr selbst ausgebildet und weiter gefördert. Seine Aufgaben sind insbesondere, sein Frauchen im Notfall zu allarmieren, ihr Hilfe zu holen und ihre Lebenswichtigen Medikamente Griffbereit zu haben, aber auch Dinge anreichen. Sie arbeitet mit dem Clicker und viel Lob, einzelne Schritte in der Ausbildung sind per Video fest gehalten. Ich bin ganz begeistert, mit wie viel Freude Luigi mit arbeitet. In anderen Ländern wird die Ausbildung von Hunden sehr viel weniger geregelt, als bei uns, und es gibt mir das Gefühl, das vieles so einfach lockerer angegangen wird, "wir machen das mal" - und das Ziel ist entscheidend.
In Australien sind Hunde in der Öffentlichkeit an viel mehr Plätzen ausgeschlossen, als bei uns. Daher gibt es oft Situationen, in denen Luigi und sein Frauchen vor verschlossenen Türen stehen, trotz gesetzlicher Regelung. Er hat zu seiner Kennzeichnung als "Begleithund" ein Geschirr um, und sein Frauchen hat für Notfälle auch eine Karte dabei, die seine Befähigung ausweist.
Es ist auch sehr wichtig, dass Passanten den kleinen Luigi nicht von seiner "Arbeit" ablenken. Wie gut kennen wir alle diese lieben Menschen, die ständig Hunde streicheln wollen...
Ich hoffe, dass ich eure Neugier auf Luigi und sein Leben wecken konnte. Er ist für mich ein kleiner Held und zeigt, wie vielseitig unsere kleinen Windhunde sein können. Er zeigt, dass nicht nur große Hunde ernste Aufgaben erledigen können.



Durch viele Bilder und Videos ist sein Blog auch für diejenigen gut verständlich, die sich sonst von der englischen Sprache abschrecken lassen.

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